Wartung mit Augmented Reality

 1:1 Visualisierung einer Intralogistik-Anlage.
1:1 Visualisierung einer Intralogistik-Anlage.Bild: Gilgen Logistics AG

Die Digitalisierung macht auch vor Hochregallagern und der daran angeschlossenen Logistik nicht Halt. „Unsere Systeme sollen im Rahmen der Industrie 4.0 einen wichtigen Teil der Wertschöpfungskette spielen. Alle unsere Förderanlagen werden digital unterstützt und die Automatisierung weiter vorantreiben“, sagt Daniel Gilgen, Geschäftsbereichsleiter Systeme und Stellvertretender CEO. Seit mehreren Jahren entwickelt Gilgen Logistics die Möglichkeiten der Digitalisierung auf den Intralogistik Anlagen. Die Vision: Alle vorhandenen Informationen im Bereich der Intralogistik werden allen Beteiligten in der richtigen Form zugänglich gemacht – und dies über den gesamten Prozess von der Konzeptionierung, Realisierung bis über den Betrieb der Anlage. Augmented Reality macht die Digitalisierung dann noch sichtbar und kann auf verschiedenste Möglichkeiten die Arbeiten unterstützen. Das ist viel mehr als nur eine Spielerei.

Virtuell durch die Anlage laufen

So wird bereits im Verkaufsprozess auf Augmented Reality gesetzt. Potenziellen Kunden können die gewünschte Anlage mit allen Konfigurationen dank Augmented Reality in 3D präsentiert werden und sie können direkt vor Ort durch die Anlage laufen. Neben der besseren Vorstellung des Layoutkonzeptes kann z.B. dies auch bei einer Erweiterung einer Anlage oder einem Retrofit ein erheblicher Vorteil bieten. Wird das konzipierte Anlagenlayout 1:1 in das Lager und die dortigen Gegebenheiten projiziert, können mögliche Ungereimtheiten sofort erkannt und vor Montage angepasst werden. Zudem kann auf Ergonomie Themen, besondere Gebäudeverhältnisse und Abläufe besser eingegangen werden.

Damit dies überhaupt erst möglich wird, müssen alle einzelnen Elemente im System erfasst werden. Am Ende ist die einzigartige Kundenanlage bis auf die einzelne Schraube digital erfasst. Das Besondere ist, dass die unterschiedlichen digitalen Systeme – wie ERP, Augmented Reality, Cloud-Server, GS1 Digital Link etc. – auf eine neue Art mit der Intralogistik zusammengeführt und genutzt werden. So entsteht die komplett individuelle digitale Anlage. Damit nimmt das Schweizer Familienunternehmen in der Branche eine Vorreiterposition ein.

Unterstützung bei Wartung und Reparatur

 Servicetechniker mit AR-Brille.
Servicetechniker mit AR-Brille.Bild: Gilgen Logistics AG

Das wahre Potenzial entfaltet sich jedoch bei der Installation, Wartung und Reparatur. Jedes individuelle Förderelement wird mit einem eindeutigen QR-Code versehen. Alle Daten zu diesem Element sind aus der Cloud abrufbar. So können die Servicetechniker vor Ort direkt auf alle relevanten Informationen zugreifen. Das direkt mit einem Smartphone oder Tablet. So wird die Suche nach einem Artikel Nr. zum Kinderspiel. Pläne, Störungsmeldungen oder SPS-Steuerung sind ebenfalls alle vorhanden. Die Wartungsberichte werden auch direkt digital in die Cloud geladen und sind umgehend jederzeit auf der Anlage einzusehen. Zusätzlich können Livestatistiken, Auswertungen und Zustandsberichte des Systems abgerufen werden.

Animierte AR-Anleitungen und Remote Zugriff

Mit der zusätzlichen Augmented Reality App können die Servicetechniker bei Wartungsarbeiten und Reparaturen mit zusätzlichen Informationen und animierten Schritt-für-Schritt-Anleitungen direkt auf der Anlage angeleitet werden. Bei komplexeren Wartungs- und Reparaturarbeiten können die Servicetechniker mit Hilfe der Augmented Reality und der ‚Voice over IP‘ Technologie per Remote von den Spezialisten am Hauptsitz von Gilgen Logistics in Oberwangen unterstützt werden. Dies spart wichtige Zeit und Kosten, da die unter Umständen lange Reisezeit wegfällt. Dies reduziert die Stillstandszeiten um ein Vielfaches. Wird bei der Wartung oder Reparatur anstelle eines Smartphones eine AR-Brille verwendet, hat der Monteur sogar beide Hände zum Arbeiten frei. Zusammen mit den Anleitungen wird die Sicherheit im Umgang mit der Anlage deutlich erhöht und schlussendlich Fehler reduziert. Das ist ein Knowhow-Transfer Just-in-time.

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