Low-Power-Outdoor-Griff für Multifunktionsgehäuse

Intelligent monitoren

Schnelles Internet und störungsfreie Telefonie: Das ist die Aufgabe von Outdoor-Schaltschränken bzw. Multifunktionsgehäusen (MFG). Um die sensible Elektronik zu schützen und nur autorisierten Personen den Zugang zu gewähren, hat Emka eine Outdoor-Lock-Lösung entwickelt: Die Low-Power-Outdoor-Griffe bilden ein intelligentes System mit dem jeweiligen Schrank - egal, ob dieser stromversorgt oder batteriegebunden ist. Daten können an ein zentrales Management mit Real Time Monitoring übermittelt werden. Hinzu kommt ein neuartiges induktives Öffnungs-System.
Bild 1 I Der Low-Power-Outdoor-Griff von Emka bildet ein intelligentes System mit einem kabellosen Schrank, der Daten an ein zentrales Management mit Real Time Monitoring übermittelt.
Bild 1 I Der Low-Power-Outdoor-Griff von Emka bildet ein intelligentes System mit einem kabellosen Schrank, der Daten an ein zentrales Management mit Real Time Monitoring übermittelt.Bild: Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG

Outdoor-Schaltschränke sind Teil einer wichtigen Infrastruktur: Ihr Netzwerk deckt die Telekommunikation – Telefon und Internet für die einzelnen Haushalte – in großen Gebieten ab. Die Instandhaltung der Verteiler hängt stark von ihrer Sicherung ab. Denn ihre freie Position am Straßenrand macht sie mitunter zum Ziel von Saboteuren und Hackern. Neben Vandalismus entstehen oft Beschädigungen durch Unfälle, Gewitter oder Hochwasser. Diese Überwachung ist jedoch sehr arbeitsintensiv sowie kostspielig und kann daher für den Betreiber zu einer großen Herausforderung werden. Um den Zugriff zu kontrollieren, kommen die Low-Power-Griffe von Emka zum Einsatz. Hier bietet der Weltmarktführer für Verschlusstechnik mehrere Varianten: batteriegebunden, stromversorgt oder induktiv.

1.500 smarte Griffe in den Niederlanden

Ein flächendeckendes Projekt realisiert derzeit die Benelux-Niederlassung von Emka: Hier kooperiert Emka Benelux mit dem Sicherheitstechnik-Distributor TKH Security und einigen großen Unternehmen aus der Telekommunikationsbranche. Das Ziel: Die Entwicklung intelligenter Outdoor Lock-Lösungen. Quer durch die Niederlande wurden rund 500 Schaltschränke mit etwa 1.500 elektronischen Schwenkgriffen 1317 versehen. Dieses Konzept wurde nun weiterentwickelt. Das Ergebnis ist der Low Power Outdoor-Griff für passive Gehäuse – laut Ramon Philippo, Geschäftsführer von Emka Benelux, der „nächste Schritt in Sachen Outdoor Lock Management“. Ein passiver, kabelloser Schrank ohne jede Stromverbindung und der intelligente Verschluss mit integriertem Kartenleser sowie der Juno Prozessor von TKH Security bilden eine völlig neuartige Lösung, die nach dem Einbruchschutz RC2 zertifiziert ist. Der Anwender drückt dazu einen Taster, um die Steuerung „zu wecken“. Über sein Smartphone verbindet er sich vor Ort mit der Ansteuerung von TKH (Bluetooth-basiert). Der Benutzer der App hat, sofern er autorisiert ist, die Möglichkeit den Griff zu entriegeln. Der Verriegelungspin wird in die entriegelte Position gefahren, eine LED signalisiert den entriegelten Zustand und der Hebel kann geöffnet werden. Anschließend wird der Verriegelungspin wieder in die verriegelte Position gefahren oder nach einer einstellbaren Verzugszeit von standardardmäßig 30 Sekunden, wenn der Hebel nicht geöffnet wurde.

Bild 2 I Emka Account Manager Marijn de Ruijter und Coen van Luijken von TKH
Bild 2 I Emka Account Manager Marijn de Ruijter und Coen van Luijken von TKHBild: Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG

Real Time Monitoring spart Zeit und Kosten

Eine LoRa/NB-IoT-Verbindung übermittelt Daten an das zentrale Network Operations Center (NOC), in dem der verantwortliche Mitarbeiter den Status aller Schränke per Real Time Monitoring auf dem Display überwachen kann. Dazu gehört, wie lange Verschluss und Tür geöffnet sind, wie hoch die Temperatur im Gehäuse ist, ob dort Wasser eindringt oder sich der Schrank um mehr als acht Grad geneigt wird. Nach einer automatischen Meldung im Störfall kann das NOC einen Techniker gezielt zum Einsatzort schicken, um nach dem Rechten zu sehen. Dort kann der komplett stromlose Schrank per batteriebetriebenem Griff mit einem kompatiblen Schlüssel oder Smartphone geöffnet werden – allerdings nur dann, wenn der Zugang vorab gewährt wurde. Das Ergebnis: Der Betreiber profitiert von einer effizienten Wartung, hat die volle Kontrolle über den Status und spart Zeit sowie Kosten.

Induktiv für passive Gehäuse

Darüber hinaus hat Emka zusammen mit einem Kooperationspartner eine Lösung für passive Gehäuse und Schaltschränke entwickelt. Basis ist ein induktives System. Die Spannungsversorgung (12-48VDC, max. 250mA) wird über eine Power-Box zur Verfügung gestellt. Eine außerhalb des Schranks zu positionierende Powerbank versorgt den Empfänger induktiv (kontaktlos) mit Energie. Über sein Smartphone verbindet sich der Anwender vor Ort mit dem System. Sofern er autorisiert ist, kann der Anwender den Griff entriegeln. Für diese Vorgehensweise hat Emka auch eine Lösung für aktive Gehäuse, also mit eigener Stromversorgung, konzipiert. Auch hier erfolgt die Aktivierung über einen aktiven Steuerimpuls, allerdings ist kein induktives System erforderlich. Der Vorgang bei Öffnung und Verriegelung bleibt im Prinzip gleich. Um sicherzustellen, dass der Schwenkgriff auch bei einem Stromausfall wieder in den sicher verriegelten Zustand überführt wird, verfügt die Ansteuerbox über einen Energiespeicher und erkennt, ob die Versorgungsspannung ausgefallen ist.

www.emka.com

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