Folienverbrauch beim Stretchwickeln niedrig halten

Remote-Überwachung mit Cloud-Service in Echtzeit

Für Verpackungsunternehmen gehört Echtzeitüberwachung ihrer Maschinen zum Produktionsablauf. Defekte und Ausfälle können zu Fehlchargen oder verlängerten Lieferzeiten führen. Beispielsweise muss beim Stretchwickeln der Folienverbrauch im Hinblick auf Umwelt und Kosten nachvollziehbar und niedrig gehalten werden. Hierfür hat Robopac als Hersteller für Stretchwickelanlagen eine eigene Überwachungssoftware entwickelt. Sie ermöglicht via Cloud den Maschinenstatus sowie den Folienverbrauch in Echtzeit zu betrachten und zeigt Ursachen von Defekten auf. Das erhöht die Verfügbarkeit und Kosteneffizienz der Anlage.
 Robopac hat eine eigene Überwachungssoftware entwickelt, mit der es möglich ist, via Cloud den Maschinenstatus sowie den Folienverbrauch in Echtzeit zu betrachten, Defekte auf ihren Ursprung zurückzuführen und somit die Verfügbarkeit und Kosten zu überprüfen.
Robopac hat eine eigene Überwachungssoftware entwickelt, mit der es möglich ist, via Cloud den Maschinenstatus sowie den Folienverbrauch in Echtzeit zu betrachten, Defekte auf ihren Ursprung zurückzuführen und somit die Verfügbarkeit und Kosten zu überprüfen.Bild: Aetna Deutschland GmbH

Nicht erst die Pandemie hat Unternehmen gezeigt, dass eine Steuerung der Produktionsprozesse aus der Ferne erhebliche Vorteile bringt. Zunehmende Automatisierung macht zwar weniger menschliche Eingriffe an den Maschinen nötig, aber die Überwachung produzierender Anlagen bleibt ein wesentlicher Bestandteil des Arbeitsablaufs. So auch bei Verpackungsmaschinen: „Bei unseren Anlagen zum Stretchwickeln – seien es Drehteller, Wickelroboter oder Schrumpffolienmaschinen – kann zwar die Kontrolle direkt vor Ort durchgeführt werden, doch dies bringt auch einige Nachteile mit sich“, erklärt Kerstin Conzelmann, Marketing Managerin bei Aetna Deutschland, die hierzulande Robopac vertritt. „Signalisiert die Verpackungsmaschine einen Fehler, muss der zuständige Mitarbeiter oftmals die Anlage neu starten, um sie wieder funktionsfähig zu machen. Hierdurch wird jedoch die aktuelle Fehlerkette gelöscht, was eine umfassende Diagnose des Alarms erschwert.“ Auch können dadurch wiederkehrende Fehler schwerer erkannt werden, sodass sich Ausfallzeiten und Wartungskosten erhöhen, weil bereits beschädigte Bauteile immer weiter belastet werden. Wenn zum Beispiel die Ladezelle und der Sensor für die Filmspannung nicht ordnungsgemäß funktionieren, kann es zu einer irrtümlichen Meldung kommen, dass der Verpackungsfilm beschädigt ist. Der Mitarbeiter versucht dann, den Film erneut einzusetzen und startet die Maschine neu. Auf diese Weise kann die Anlage zwar noch einige Male weiter funktionieren, der Zustand der Ladezelle verschlechtert sich jedoch kontinuierlich, bis sie schließlich ausgetauscht werden muss. Weiterhin muss bei Folienverpackungsmaschinen auf einen kontinuierlich niedrigen Materialverbrauch geachtet werden, um kosteneffizient zu arbeiten und auch die Umwelt zu schonen. Hier ist die Konfiguration des Geräts entscheidend: Führt beispielsweise eine manuelle Änderung der Parameter zum erhöhten Verbrauch, kann die Ursache oftmals nicht nachvollzogen werden, da die Dokumentation fehlt. Außerdem besteht keine Möglichkeit einer langfristigen Überwachung des Folienverbrauchs, wodurch eine Optimierung der Kosteneffizienz erschwert wird.

Robopac hat für seine Stretchwickelmaschinen bereits im Jahr 2017 eine Remote-Wartungslösung mit Cloud-Service vorgestellt.
Robopac hat für seine Stretchwickelmaschinen bereits im Jahr 2017 eine Remote-Wartungslösung mit Cloud-Service vorgestellt. – Bild: Aetna Deutschland GmbH

Überprüfung des Maschinenstatus in Echtzeit

Als Antwort auf diese Probleme hat Robopac für seine Stretchwickelmaschinen bereits im Jahr 2017 eine Remote-Wartungslösung mit Cloud-Service vorgestellt. Dadurch sind sämtliche Funktionen jederzeit über ein Webportal erreichbar und zuverlässig geschützt. Über mehrere Modernisierungen der Benutzeroberfläche wurde die Software seitdem auf einem aktuellen Stand gehalten – so wurden Visualisierungsmöglichkeiten wie Graphen zur Produktivität und Kreisdiagramme ergänzt. „Das cloudbasierte Analyse-Tool ermöglicht eine Überwachung der betreffenden Anlagen aus der Distanz und in Echtzeit“, so Conzelmann. „Damit ist es einerseits möglich, sämtliche Parameter wie den Folienverbrauch über Monate hinweg aufzuzeichnen und andererseits, dokumentierte Alarmmeldungen zu analysieren, um mögliche Zusammenhänge und technische Probleme erkennen zu können.“ Kommt es zu einem Fehler bei einer der Wickelanlagen, kann der zuständige Mitarbeiter sofort überprüfen, ob womöglich in der Vergangenheit ähnliche Probleme aufgetreten sind. So kann frühzeitig festgestellt werden, ob eine Komponente als häufige Fehlerquelle auftaucht und ausgetauscht oder repariert werden muss. Dadurch wird schwerwiegenden Schäden an der Maschine vorgebeugt und die Anlagenverfügbarkeit stark erhöht.

Volle Kontrolle über den Verpackungsprozess

Des Weiteren ist das Überwachungspersonal in der Lage, anhand einer Veränderung des Folienverbrauchs Rückschlüsse auf den Zustand und die Konfiguration der Anlage zu ziehen. „Kommt es zu einem plötzlichen Anstieg des Folienverbrauchs, kann dies entweder daran liegen, dass ein Mitarbeiter vor Ort den Verpackungszyklus geändert hat, oder aber der Pre-Stretch-Wagen als Komponente der Wickelanlage muss ausgetauscht werden“, so Conzelmann. „Dadurch kann der Mitarbeiter auch aus dem Home-Office heraus eine rechtzeitige Wartung veranlassen, die Ausfallzeiten reduziert.“ Gleichzeitig ist es möglich, über die aufgezeichnete Betriebshistorie der Maschine per Remote-Steuerung einen vorherigen Verpackungszyklus als Konfiguration auszuwählen, falls die aktuellen Einstellungen zu einem höheren Verbrauch geführt haben. Damit ist volle Kontrolle über den Verpackungsprozess gewährleistet, ohne dass der betreffende Mitarbeiter tatsächlich vor Ort sein muss.

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