Wireless Industrie-Tablet für Instandhaltung im Ex-Bereich

Digitale Instandhaltung

Die Digitalisierung von Prozessanlagen führt dazu, dass immer mehr Daten produziert werden. Jedoch werden die daraus erwachsenden Möglichkeiten zu wenig genutzt. Dies gilt auch für die Wartung und Instandhaltung von Anlagen. Endress+Hauser hat mit dem Field Tablet Field Xpert SMT70 nun ein Universalwerkzeug geschaffen, das die Dokumentation von Feldgeräten vereinfacht, sich über verschiedene Wireless-Standards mit ihnen verbinden kann und dem Anwender im Feld nützliche Informationen zugänglich macht.
 Das Industrietablet Field Xpert ist als Ex- und Nicht-Ex-Version verfügbar. Mit Bluetooth Technology kann es eine 
direkt Datenverbindung zu Messgeräten aufbauen und bietet so wertvolle Hilfe bei der Instandhaltung von Anlagen.
Das Industrietablet Field Xpert ist als Ex- und Nicht-Ex-Version verfügbar. Mit Bluetooth Technology kann es eine direkt Datenverbindung zu Messgeräten aufbauen und bietet so wertvolle Hilfe bei der Instandhaltung von Anlagen.Bild: Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co. KG.

„Durchflussmessgerät montiert und bereit zur Erstinbetriebnahme und Dokumentation“ – so oder ähnlich könnte eine Meldung einer Planungssoftware auf dem Tablet-Display eines Anlagentechnikers lauten, der gerade erfolgreich eine Montagearbeit durchgeführt hat. Während die Installation des Geräts im Feld händisch ausgeführt werden muss, erfolgt die Parametrierung der Messstelle und ihre Inbetriebnahme heute üblicherweise mithilfe einer Bediensoftware. An dieser Stelle kommt das Field Tablet Field Xpert SMT70 ins Spiel. Noch im Feld ist der Techniker mithilfe des Tablets in der Lage, die Arbeitsschritte der Inbetriebnahme durchzuführen. Zu Dokumentationszwecken zeichnet es alle bei der Erstinbetriebnahme anfallenden Daten sauber auf und dokumentiert sie digital, d.h. der Vorgang ist später jederzeit nachvollziehbar. Das industrietaugliche Tablet Field Xpert (SMT70 bzw. SMT77) ist je nach Typ sowohl in nicht Ex als auch direkt in explosionsgefährdeten Bereichen einsetzbar. Bei der Geräteinbetriebnahme punktet das mobile Endgerät mit seinen Features, wie beispielsweise Bluetooth, was eine kabellose Verbindung zu Bluetooth-fähigen Endress+Hauser Feldgeräten ermöglicht. Anwender können das auf dem Tablet vorinstallierte Bedienprogramm starten und über die integrierte Bluetooth-Schnittstelle vor Ort eine Verbindung zum Feldgerät herstellen, Geräteparameter einsehen und direkte Konfigurationsänderungen am Feldgerät vornehmen. Mit der eingebauten hochauflösenden Kamera können zudem Messstellen oder Einbausituationen fotographisch dokumentiert werden, um sich später von überall einen Eindruck über die Situation vor Ort zu verschaffen. Die Aufnahme eines Fotos ist direkt über ein Touch-Icon aus der Bediensoftware heraus möglich. Die Bilder werden automatisch sowohl mit anderen Bildern der Messstelle verknüpft und von der Software der Messstelle eindeutig zugeordnet.

Cloudfunktionalität mit IIoT-Ökosystem

Eine weitere Funktion ist die nahtlose Integration des Field Xperts in das IIoT-Ökosystem Netilion von Endress+Hauser. Arbeiten Anwender mit der Netilion Cloud, so ist es ihnen möglich, Fotos oder Dokumente per Klick zum digitalen Zwilling von Messgeräten hochzuladen. Die cloudbasierte Dokumentenbibliothek wird vom Clouddienst Netilion Library verwaltet. Da in größeren Anlagen üblicherweise mehrere Tablets bzw. Clients parallel genutzt und die Geräte zudem von unterschiedlichen Menschen verwendet werden, verfügen alle Personen durch die Cloudanbindung jederzeit über den aktuellen Stand der Dokumentationsmaterialien zu sämtlichen Geräten. Die Dokumentenbibliothek Netilion Library sorgt dafür, dass sämtliche Daten und Dokumente, die bei der Arbeit an den verschiedenen Geräten bzw. Assets entstehen, eindeutig zuordenbar abgelegt und an zentraler Stelle verknüpft werden. Dieser Service funktioniert nicht nur mit Endress+Hauser Geräten, auch Fremdhersteller werden unterstützt.

 Die Bediensoftware des Field Xperts liefert detaillierte Informationen über die installierte Basis.
Die Bediensoftware des Field Xperts liefert detaillierte Informationen über die installierte Basis.Bild: Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co. KG.

Analyse der installierten Basis

Entscheidet sich ein Anwender für die Verwendung des IIoT-Ökosystems Netilion in der Anlage, so fügt er die Geräte zunächst entweder manuell (Scanner App) oder vollautomatisch zur Clouddatenbank hinzu. Bei größeren Anlagen macht der vollautomatische Scan des Anlagennetzwerks durchaus Sinn. Hierzu wird ein Edge-Device in das Anlagennetzwerk eingesetzt, das dieses nun automatisch scannt, alle verbauten Feldinstrumente erkennt und einen digitalen Zwilling der Messstellen in der Cloud anlegt. Das Edge-Device setzt dabei digitale Datenübertragung voraus, unterstützt werden derzeit z.B. das Hart-Protokoll und Profibus-Netzwerke. Sind die digitalen Zwillinge für die installierte Basis einmal angelegt, werden die Datensätze – ebenfalls vollautomatisch – mit den Life-Cycle-Daten der Geräte angereichert. Dafür greift Netilion auf eine Endress+Hauser Datenbank zu, die seriennummerbasiert alle Geräte enthält, die in den letzten ca. 20 Jahren produziert wurden und speichert die Spezifika bei den digitalen Zwillingen der Feldinstrumente in der Cloud ab. Aus diesen Informationen wird neben dem Produktschlüssel und der Seriennummer auch ersichtlich, ob noch Ersatzgeräte verfügbar sind oder ob es für das Gerät ggf. einen Nachfolger gibt. Dies sind wichtige Informationen, die bei der Lagerhaltung im Ersatzteillager eine Rolle spielen. Muss der Anwender z. B. ein defektes Gerät austauschen, das aber aufgrund seines Alters nicht mehr verfügbar ist, liefert der digitale Service Netilion Analytics die entsprechenden Informationen zum Nachfolger.

Dokumentation des Gerätetauschs

Auch das gängige Szenario eines Gerätetauschs kann mit den Field Xpert Tablets im Zusammenspiel mit dem Dienst Netilion Library gelöst und dokumentiert werden: Hierzu wird das alte Feldgerät mit dem Tablet verbunden und die Daten ausgelesen, dokumentiert und elektronisch per PDF-Datei mit Netilion Library synchronisiert. Nun baut der Anwender eine Verbindung zwischen Tablet und dem neuen Feldgerät auf, liest ebenfalls die Daten aus und kann diese mit den Daten des alten Geräts vergleichen. Nun können ggf. abweichende Parameter manuell geändert werden oder der Datensatz des alten Feldgeräts im einfachsten Fall auf das neue Feldgerät aufgespielt werden. Ein Hauptaugenmerk bei der Entwicklung lag auf einer einfachen Bedienung und klarer Nutzerführung. So setzt die Software beispielsweise auf klare Fehlerbeschreibung und konkrete Handlungsaufforderungen anstatt auf kryptische Fehlercodes.

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