„Die beste Lösung ist nicht automatisch die komplexeste“

Das Internet of Things kommt in den Unternehmen immer mehr zur Anwendung. Im Interview des Schwestermagazins dima - Digitale maschinelle Fertigung erläutert Peter Rohrmann, Director New Business Development beim Mess- und Sensortechnikspezialisten Althen, die Rolle von Sensoren in einer digitalisierten vernetzten Produktionsumgebung.
Peter Rohrmann:
Peter Rohrmann: „Unser Angebot umfasst Standard- und kundenspezifische Sensoren sowie Messsysteme und Messgeräte für Test & Measurement, OEM- und IoT-Anwendungen.“Bild: Althen GmbH Mess- und Sensortechnik

dima: Messen und Sammeln der Daten sind nur der erste Schritt. Welches sind die wichtigsten Aspekte bei der effizienten Nutzung der Daten?

Alles hängt von der Messaufgabe ab. Wenn unser Kunde eine Anlage überwacht und einfach nur ein Alarmsignal benötigt, sobald eine bestimmte Schwelle überschritten wird, dann braucht er keine konstante Übertragung. Für andere, analytischere Aufgaben sind alle Messdaten erforderlich. Dort bietet es sich an, vor Ort Berechnungen durchzuführen, um nicht zu große Datenvolumina übertragen und speichern zu müssen.

Die Bandbreite der Anwendungen ist riesengroß.

Peter Rohrmann, Althen

dima: Gibt es DIE typische Anwendung für Ihre Sensorlösungen in IoT-Projekten?

Die Bandbreite der Anwendungen ist riesengroß, weil der Bedarf an präzisen Messdaten zunächst einmal universell ist. Sensoren von Althen kommen in anspruchsvollen Messaufgaben zum Einsatz, die hohe Anforderungen an Genauigkeit und Zuverlässigkeit stellen. Solche Sensoren verfügen in aller Regel noch über Spannungs- oder Stromausgänge, geben also Analogsignale aus. Digitale Ausgänge sind hier noch nicht vorherrschend. Althen unterstützt seine Bestandskunden dabei, nach einer Automatisierung der Produktion ebenfalls die Sensordaten zu digitalisieren und in den Prozess einzubinden. Die nachträgliche Digitalisierung bereits vorhandener Sensoren und Messtechnik lässt sich teilweise auch mit kostengünstigen Produkten effektiv durchführen – ohne Aufsetzung eines komplexen IoT-Projekts.

dima: Wie unterstützen Sie Ihre Kunden bei IoT-Projekten?

Ziel ist es, unseren Kunden Lösungsvorschläge zu unterbreiten, wie eine Aufgabe am besten – und unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte – zu lösen ist. Dafür müssen wir feststellen, ob eine komplexe Lösung mit umfangreicher Auswertung erforderlich ist oder ob sich die Messaufgabe auch mit einfacheren Komponenten bewältigen lässt. Wir verfolgen stets das Ziel, wirklich zu verstehen, was der Kunde fordert und am Ende des Tages gemeinsam zum bestmöglichen Ergebnis zu gelangen.

dima: Ein Ausblick: Welche Entwicklungen für das IoT stehen bei Althen in nächster Zeit auf dem Programm?

Vernetzung und Digitalisierung sind für alle Unternehmen relevant, unabhängig von ihrer Größe. Entsprechend sind wir daran interessiert, nicht nur am oberen Spektrum des technologisch Machbaren tätig zu sein, sondern unseren Kunden auch praktikable Lösungen für ihren laufenden Betrieb anzubieten, die sie mit überschaubarem Aufwand sofort implementieren können. Auch mit solchen Lösungen tragen wir dazu bei, dass Berührungsängste und Vorbehalte gegenüber IoT-Projekten abnehmen.

Von einfach bis komplex

Die beste Lösung kann eine lokale Vernetzung verschiedener Sensoren in einer Produktionshalle auf Firmenebene sein oder auch ein aufwändigeres Modul, das die Daten bereits vor der Übertragung filtert und aufbereitet. Dafür arbeitet Althen mit verschiedensten Partnern zusammen, um für den Kunden die beste Lösung zu finden. Auch speziellere Anwendungen, beispielsweise Schwingungssensoren drahtlos zu vernetzen, decken die Experten ab.

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