Die vernetzte Fabrik im Überblick

Daten für kluge Entscheidungen

Mit entsprechend aufbereiteten Daten aus allen Bereichen lassen sich oft bessere Entscheidungen treffen.
Mit entsprechend aufbereiteten Daten aus allen Bereichen lassen sich oft bessere Entscheidungen treffen.Bild: U.I. Lapp GmbH

Laut den strategischen Technologietrends 2022 des Marktforschungsinstituts Gartner ist Decision Intelligence – die Fähigkeit, zielgenaue und valide Entscheidungen zu treffen – für die Industrie wichtiger als je zuvor. Genannt werden dafür drei Faktoren: Vernetztheit, Kontextualisierung und Kontinuität. Insbesondere diese drei Rahmenbedingungen braucht es auch im Maschinen- und Anlagenbau. Dieser ist besonders von externen Einflüssen abhängig und muss rasch reagieren können. Denn fällt eine Maschine aus und steht die Produktion still, können Verantwortliche nur noch reaktiv handeln, was teuer werden kann. Der weltweit agierende Hersteller von integrierter Kabel- und Verbindungstechnologie Lapp mit Sitz in Stuttgart erkannte, dass das Unternehmen seine Kunden nur dann strategisch beraten kann, wenn es sich mit der Maschinenplanung auseinandersetzt und einen Rundum-Blick für deren Netzwerke hat. Das bewahrt Kunden vor Reaktivität und ebnet den Weg für langfristig bessere Entscheidungen.

Vernetzte Entscheidungen für die vernetzte Fabrik

Angesichts der vielen Fehlerquellen in der vernetzten und automatisierten Fabrik fragen sich Betriebsleiter zurecht, welche Geräte sie zuerst überprüfen sollen. Meist kaufen sie Predictive Maintenance für die teuersten Geräte ein, etwa für Antriebe. Dem Vortex-Report 2021 zufolge gehen aber mehr als die Hälfte der Maschinenausfälle auf Fehler bei der Konnektivität zurück, also bei Kabeln und Steckverbindern. Bei denen wird allerdings oft gespart. Entscheidend sollte nicht der Preis sein, sondern Ausfallwahrscheinlichkeit und Bedeutung der angeschlossenen Komponente. Besonderes Augenmerk gilt Kabeln, die bewegt werden, etwa in Schleppketten. Lapp entwickelte hier den Etherline Guard, der in Ethernet-Leitungen den Abfall der Übertragungsparameter überwacht. Entscheider wissen damit, wann sie diese Leitungen austauschen sollten. In vernetzten Produktionsumfeldern gilt es vernetzte Entscheidungen zu treffen. Nur wenn Daten aus allen Bereichen gesammelt, geordnet und priorisiert werden, lässt sich aus dem Big Picture eine gute Entscheidung treffen.

Kontextualität: das Big Picture zählt

Big Picture bedeutet auch, dass Entscheider die richtigen Fragen stellen können, um den Überblick zu gewinnen. Das ist durchaus anspruchsvoll, denn es ist nicht zumutbar, dass eine Person jedes Detail und jede Verbindung in der Anlage in seiner Gesamtheit zu jeder Zeit überblickt – hier kommt also Datenaustausch im großen Stil und Automatisierung zum Einsatz. Das Lapp FutureLab hat daher ein Forschungs- und Innovationsformat für neue Services und Produkte wie den Health Check Service entwickelt, den Lapp-Mitarbeiter durchführen. Er umfasst eine Abnahme oder Vorsorgeuntersuchung für Maschinen und Netzwerke von der Untersuchung der Netzwerktypologie über die Analyse der Datenpakete und der elektromagnetischen Verträglichkeit bis hin zur Überprüfung der Echtzeitstabilität des Netzwerks. Das Resultat ist ein Überblick inklusive Verbesserungsvorschlägen für die Maschinennetzwerke. Das ließe sich gegebenenfalls auch selbst erledigen, sollte das entsprechende Wissen unter den Angestellten vorliegen. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass sich gerade in Zeiten des Fachpersonalmangels kaum jemand die Zeit dafür nimmt.

Datenaustausch als Entscheidungsbasis

Etwaige Sorgen um den Datenschutz beim Teilen von Daten mit Partnern wie Lapp für Etherline Guard oder den Health Check Service sind dabei unbegründet: Statt Absolutwerten erhebt z.B. Etherline Guard nur die relativen Veränderungen des Leitungszustandes. Kontinuierlicher Datenaustausch ist auch deshalb wichtig, weil Predictive Maintenance nicht nur ein Zustandsdiagramm erstellt, sondern unterschiedliche Informationen miteinander kombiniert, um Wartungen schnell und komfortabel zu gestalten. So kann Etherline Guard künftig die Bestellung und Lieferung von Ersatzteilen vorausschauend anstoßen. Services wie diese sind erst der Anfang. In Zukunft könnten sie zusammen mit den Services anderer Technologieanbieter in einem Predictive-Maintenance-Dashboard den ‚Gesundheitszustand‘ einer ganzen Fabrik überwachen. So lassen sich Wartungsfenster planen und Ausfälle reduzieren. Bis dahin sollten Entscheider in der Produktion ihre Maschinen- und Anlagenausstattung nach Wichtigkeit und Ausfallanfälligkeit priorisieren, smarte Services und Produkte zur Überwachung implementieren sowie kontinuierlich Optimierungsmöglichkeiten suchen.

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Derweil sammelt Lapp Einblicke in Anlagen, Prozesse und Produktionsplanung diverser Branchen. Dabei werden Innovationen im Lapp Portfolio entstehen, die Kunden dabei helfen, die bestmögliche Entscheidung zu treffen.


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