Die weltweiten Spannungen und die zunehmende Anzahl an Cyberangriffen beunruhigt insbesondere die CEOs in Deutschland: 42% sehen ihr Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten sehr stark durch Cyberrisiken gefährdet. Weltweit sind es gerade einmal 21 %. Das geht aus 27. Global CEO Survey, mit mehr als 4.700 befragten CEOs aus über 100 Ländern, von PWC hervor. Zudem sorgen sich 28% der deutschen Befragten um geopolitische Konflikte, genauso viele um den Klimawandel. Global beunruhigen diese Themen nur 18 bzw. 12% der Führungskräfte. Stattdessen bereiten Inflation und makroökonomische Volatilität den CEOs weltweit die meisten Sorgen.„Ein Sturm aus erhöhten geopolitischen Spannungen, zunehmenden Cyberangriffen, rasanter digitaler Transformation und bevorstehenden EU-Vorschriften zur Cybersicherheit schärft weiterhin das Bewusstsein der Führungskräfte für Cybersicherheitsrisiken. Sie erkennen, dass Cyber-Risikomanagement eine wesentliche Voraussetzung für den Geschäftserfolg ist“, Grant Waterfall, Cybersecurity Leader bei PwC Deutschland und EMEA.
Veränderung als Chance: Wie CEOs sichere Geschäftsmodelle umsetzen
Vorsichtig optimistisch: So lässt sich die Stimmung der CEOs beschreiben, wenn es um die Entwicklung der Weltwirtschaft geht. 38% rechnen mit globalem Wachstum und blicken zuversichtlich in die Zukunft. Noch vor einem Jahr waren es lediglich 18%. Dennoch bezweifelt knapp die Hälfte (45%), dass ihr Unternehmen mehr als ein Jahrzehnt mit seinem derzeitigen Kurs überleben würde. Transformation und kontinuierliche Innovation stehen bei vielen daher weit oben auf der Agenda. 97% der Befragten gaben an, in den letzten fünf Jahren ihre Ansätze zur Wertschöpfung neu ausgerichtet zu haben.
Die Umfrage zeigt, dass CEOs sich nicht nur auf ihr Geschäftsmodell konzentrieren, sondern auch auf ihren Betrieb und die Modernisierung von Technologien, um neue Ansätze zur Wertschöpfung zu unterstützen. Die Einführung der Cloud und die zunehmende Konnektivität, die neue Wertschöpfungsketten ermöglicht, erfordern eine komplette Neugestaltung der Cybersicherheitsarchitektur, um mit diesem geschäftlichen und technologischen Wandel Schritt zu halten.
Chancen und Risiken von künstlicher Intelligenz
Mehr als die Hälfte der deutschen CEOs erwartet, dass KI sowohl in den nächsten zwölf Monaten als auch in den nächsten drei Jahren ein transformatives Potenzial hat. Vor allem generative KI kann die Arbeitsweise von Unternehmen erheblich verändern. KI-basierte Lösungen ermöglichen es, Prozesse neu zu organisieren und dadurch ganze Geschäftsmodelle und Branchen neu zu gestalten.
Das Aufkommen der generativen KI (GenAI) hat den Unternehmen zusätzlichen Auftrieb für ihre Cloud-Reise gegeben. Die Anforderungen an die massive Rechenleistung und die riesigen Datenmengen machen die Cloud zur einzigen echten Option. GenAI schafft jedoch auch zusätzliche Risiken für die Cybersicherheit. Böswillige Bedrohungsakteure können mit GenAI Malware glaubhaftere Phishing-E-Mails und überzeugendere gefälschte Identitäten schreiben, die sich schnell und weit verbreiten lassen. Die Bewältigung dieser Risiken wird der Schlüssel zum erfolgreichen Start von GenAI-Initiativen sein, und dafür benötigen Unternehmen einen Rahmen für das Risikomanagement, der es ihnen auch ermöglicht, die Chancen zu nutzen. Laut der Umfrage sind 65% der Führungskräfte über potenzielle Cybersicherheitsrisiken besorgt. Etwas mehr als ein Drittel der CEOs fürchtet rechtliche Haftungsverpflichtungen und Reputationsrisiken. Darüber hinaus glauben 28%, dass KI die Verbreitung von Fehlinformationen im Unternehmen fördern könnte.
Neben den böswilligen Anwendungsfällen wird GenAI aber auch eine wachsende Rolle bei der Stärkung der Cybersicherheit spielen. In der jährlichen Cybesecurity-Studie „Digital Trust Insights“ von PWC geben 64% der Unternehmen an, dass sie in den nächsten 12 Monaten GenAI zur Cyberabwehr einsetzen werden, wobei fast die Hälfte (47%) angibt, dass sie bereits KI zur Erkennung und Minderung von Cyberrisiken einsetzen.
