App digitalisiert Instandhaltung

Wartung per App: Im Audi Werk Ingolstadt arbeiten rund 150 Instandhalter ab sofort digital. Die App 'Audi Mobile Instandhaltung' unterstützt sie dabei, Instandhaltungen künftig noch schneller und effizienter durchzuführen.
Bild: Audi AG

Wenn die Wartung einer Fertigungsanlage ansteht oder sie einen Fehler meldet, sind die Experten von der Instandhaltung gefragt. Möglichst wenig Zeit verlieren und die Anlage rasch wieder zum Laufen bringen – so lautet die Devise, damit die Produktion der Autos reibungslos weitergeht. Dafür werden viele Informationen benötigt, die für den Instandhalter bislang jedoch nicht vollumfänglich und auf einen Blick verfügbar sind.

Die App ‚Audi Mobile Instandhaltung‘ ändert das. Sie informiert den Instandhalter augenblicklich und vollautomatisch über Fehler an einer Anlage. Via Push?Nachricht teilt ihm die App in Echtzeit alle Informationen mit, die für seine Arbeit relevant sind: Welche Anlage in welcher Halle ist betroffen? In welchem Lager ist Ersatz verfügbar? Und: Kümmert sich gegebenenfalls bereits ein anderer Kollege um die Bearbeitung? – All das kann mit wenigen Klicks in der App eingesehen werden. Das sorgt für mehr Transparenz, weniger Laufwege, schnellere Abläufe und eine hohe Datenqualität. Denn der Instandhalter erfasst vor Ort die Fehler und die durchgeführten Arbeitsschritte digital. Das spart außerdem Papier für das Verfassen von Berichten. Künftig sind immer alle Daten detailliert und für das ganze Team mobil abrufbar. Die App entwickelte ein standortübergreifendes Team aus Montage und IT. Seit mehreren Monaten arbeiten bereits vereinzelt Instandhalter in der Montage im Werk Ingolstadt testweise mit der App, genauso in der Lackiererei im Werk Neckarsulm. Auch dort soll in den kommenden Monaten ein Rollout erfolgen. Der Einsatz ist auch in weiteren Audi?Werken vorgesehen.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Analog Devices GmbH
Bild: Analog Devices GmbH
Warum vorausschauende Wartung?

Warum vorausschauende Wartung?

Allein in Fabriken in den USA entstehen pro Jahr ungeplante Ausfallzeiten von 14 Millionen Stunden. Die Ursache dafür, Systemfehler, bescheren der Industrie Kosten in Milliardenhöhe. Um solche Szenarien zu verhindern,
nutzen Fabriken in der Regel einen teuren manuellen Ansatz: Experten sammeln Daten, um den Zustand der
Anlagen zu beurteilen. Auch kommen oft Sensorlösungen zum Einsatz, die jedoch nicht alle möglichen Ausfälle zuverlässig erkennen können. Mehr Potenzial versprechen Systemlösungen für die vorausschauende Wartung.

Bild: Roxon
Bild: Roxon
Online-Zustandsüberwachung für Gurtförderanlagen

Online-Zustandsüberwachung für Gurtförderanlagen

Schmersal stellt über seinen Systempartner Roxon eine vollautomatisierte Online-Zustandsüberwachung für Gurtförderanlagen vor: Der HX170 basiert auf einer optischen Zustandsüberwachung des Oberflächenprofils, wodurch alle möglichen Beschädigungen der Verbindungsstellen sowie Längsschlitze, Risse und Löcher an der Bandoberfläche erkannt werden sollen.

Bild: Fraunhofer-Institut IGD/©angkhan/stock.adobe.com
Bild: Fraunhofer-Institut IGD/©angkhan/stock.adobe.com
Risiken verringern: Fraunhofer-Software entwickelt FMEA weiter

Risiken verringern: Fraunhofer-Software entwickelt FMEA weiter

Ob autonomes Fahrzeug in der Intralogistik oder Werkzeugmaschine in der industriellen Fertigung: Fehler und Ausfälle einzelner Geräte und Komponenten sind nicht immer zu vermeiden. Deren Wahrscheinlichkeit einzuschätzen und den Aufbau technischer Systeme hinsichtlich ihrer Betriebs- und Prozesssicherheit zu verbessern, ist daher umso wichtiger. Mit proSvift entwickelten Forschende des Fraunhofer IGD ein neues Analysewerkzeug, das auf einer probabilistischen Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA) basiert und intuitiv steuerbar ist. Anwender sollen so Produktionsausfälle, kritische Auswirkungen und Folgekosten reduzieren können.