Servicetransformation im Maschinenbau führt zu neuem Fachbereich

Der Maschinenbau erfindet sich gerade neu: Immer mehr Hersteller werden zu Serviceanbietern. Im Großforschungsprojekt 'X-Forge' begleitet das Fraunhofer IPA vier Konsortien auf diesem Weg. Nach gut einem Jahr Zusammenarbeit beschreiben die beteiligten Projektpartner die Anforderungen und notwendigen Funktionen zur Umsetzung von Everything-as-a-Service-Geschäftsmodellen in einem Visionspapier.
Bild: ©Fraunhofer IPA / Trumpf

Preissteigerungen bei Strom und Gas, Fachkräftemangel, schwankende Nachfrage sowie Lieferkettengesetz und neue Gesetze wie der Data Act der EU stellen produzierende Unternehmen vor Herausforderungen. Der deutsche Mittelstand ist produktgetrieben und hatte damit jahrelang Erfolg. Als Reaktion auf die neuen Bedingungen ergreifen immer mehr Maschinenbauer die Initiative und bieten ihren Kunden z.B. statt Maschinen eine Pay-per-Part-Lösung an. Statt hoher Aufwendungen für eine Maschine zahlt z.B. der Teile-Produzent und Kunde nun nur noch für die fertigen Teile. Das Risiko, dass die Qualität der Teile mangelhaft ausfällt oder die Auslastung der Maschine in Krisenzeiten gering ist, trägt der Maschinenproduzent. Doch der sichert sich im Gegenzug die Loyalität seiner Kunden.

Ein neuer Fachbereich entsteht: die Service-Orchestrierung

Je größer das Risiko ausfällt, das der Serviceanbieter bei der Umsetzung dieser neuartigen Geschäftsmodelle übernimmt, desto größer ist auch die Menge der anfallenden Daten und die Komplexität der Services. Das hat zur Folge, dass künftig Fachkräfte benötigt werden, die die Anwendungen implementieren und aufeinander abstimmen können. Hier bildet sich ein neuer Fachbereich heraus, der Service-Orchestrierung genannt wird.

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA ist Partner aller vier X-Forge-Teilprojekte. Das Team um Stephan Nebauer von der Abteilung Unternehmensstrategie und -entwicklung hat nun die Erfahrungen und Fortschritte in einem Visionspapier zusammengefasst. Dieses bietet Praxisbeispiele und theoretisches Wissen für produzierende Unternehmen, die sich mit Serviceorientierung, Datenverwertung, neuen Geschäftsmodellen und innovativen Verwertungen von Services beschäftigen.

Das Papier ‚Serviceorientierte Produktion der Zukunft‘ steht kostenlos zum Download zu Verfügung.

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Flexco Europe GmbH
Bild: Flexco Europe GmbH
„Anlagen verdienen während der Wartung kein Geld“

„Anlagen verdienen während der Wartung kein Geld“

Ausgelöst durch den wachsenden E-Commerce müssen Bandförderanlagen immer mehr leisten, gleichzeitig steigen die Sicherheitsanforderungen. Der Wettbewerbsdruck bei den Versandhändlern und den KEP- (Kurier-, Express- und Paket-) Diensten nimmt damit enorm zu. Strategic Account Manager Tobias Haardt und Produkt Manager Harry Schiminski von Flexco Europe kennen die Herausforderungen ihrer Kunden und präsentierten auf der Logimat effiziente Lösungen.

Bild: Bachmann electronic GmbH / ©bill2499/stock.adobe.com
Bild: Bachmann electronic GmbH / ©bill2499/stock.adobe.com
Bachmann mit neuem Beratungsangebot für Condition Monitoring

Bachmann mit neuem Beratungsangebot für Condition Monitoring

Die Besitzer und Betreiber von Windenergieanlagen stehen zunehmend unter Druck, ihre Produktivität zu steigern, erschwingliche Energie zu liefern und höhere Renditen für Investoren zu erzielen. Die Informationen, die zur Optimierung der Wartung, für Kostensenkungen und die Reduzierung von Ausfallzeiten benötigt werden, sind in den standardisierten, täglichen Zustandsüberwachungsdaten ihrer Windkraftanlagen zu finden.

Bild: Sybit GmbH
Bild: Sybit GmbH
Field Service Management als Innovationsfaktor

Field Service Management als Innovationsfaktor

Falsche Ersatzteile, lange Wartezeiten, ineffiziente Planung. Im Field Service kann einiges schief gehen. Das große Problem: Die ganze Marke leidet, wenn Kunden nicht zufrieden sind mit einem Technikereinsatz. Beim Sybit Expert Talk Service diskutierten drei Experten vor über 50 Gästen, wie man es besser macht – und den Kundenservice von der Kostenstelle in einen Umsatztreiber verwandeln kann.

Bild: Coresystems AG
Bild: Coresystems AG
KI-gestützte Datenanalyselösung

KI-gestützte Datenanalyselösung

Coresystems hat das Produkt InsightLoop neu auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um eine KI-gestützte Datenanalyselösung, die es Unternehmen ermöglichen soll, tiefe Einblicke in ihre Aussendiensttätigkeiten zu gewinnen um so die Effizienz und Kundenzufriedenheit steigern zu können.

Bild: ABB AG
Bild: ABB AG
Den Gerätestatus genau kennen

Den Gerätestatus genau kennen

Unternehmen werden zunehmend digitaler. Viele versprechen sich von der Digitalisierung, ihre unterschiedlichen Herausforderungen schneller, einfacher und häufig auch besser lösen zu können. Dabei macht es Sinn, besonders Antriebe transparent zu machen, die eine Schlüsselrolle in der Produktion spielen.